Alles ist vergänglich.
Alles verändert sich im Laufe der Zeit.
Gebirge und Felsen verwittern und werden in Sandkörner umgewandelt. Wind und Meeresströme verrücken den Sand über Ozeane. Er lagert sich in weitläufigen Landschaften. Neue Orte entstehen und vergehen. Vier Mal am Tag ziehen die Gezeiten eine Milliarde Kubikmeter Wasser durch das Wattenmeer, verrückt Morast und Sand und bilden Watten- und Sandflächen. Der westlichste Ort in Dänemark, Blåvandshuk, entsteht jeden Tag wieder neu.
Die Überschrift der Ausstellung First There Is A Mountain weist darauf hin, dass sich Alles um uns herum ständig verändert.
First there is a mountain,
then there is no mountain,
then there is.
- Zitat von Qingyuan Weixin, aus dem 9. Jahrhundert
Der Ausdruck ist ursprünglich ein zentraler Spruch aus der buddhistischen Lehre. Es deutet darauf hin, wie wir als Menschen unser Habitat sowie die Welt um uns herum auffassen und verstehen.
Durch drei Themen beschäftigt sich First There Is A Mountain mit der Bedeutung des Sandes für uns Menschen – aus lokaler Sicht für die Kultur und Natur beim Wattenmeer, aus historischer und zukünftiger Sicht, und aus globaler Sicht als eine schwindende natürliche Ressource.
Eine historische Markierung
Blåvandshuk, den nördlichsten Teil des Wattenmeers, ist vor 2000-3500 Jahren entstanden. Zu diesem Zeitpunkt sind die drei Inseln Langli, Fanø und Rømø durch natürliche Erosion völlig verschwunden und erschienen erst 1500 Jahre später wieder. Seitdem leben Menschen bei der Küste und haben sich die Laune der Gezeiten und des Wetters angepasst. Plantagen wurden gepflanzt, um den Sand vom Ackerland fernzuhalten, während der Sandboden nur wenige Kilometer entfernt unter Naturschutz steht.
Ein sinnliches Material
Viele von uns haben als Kinder im Sand gespielt. Es kann ganz weiß, grau, braun und sogar schwarz sein, aber aus der Nähe betrachtet wird deutlich, dass es fast alle Farben enthält. Der Sand an den dänischen Stränden enthält 95% Quarz, das in der Eiszeit hierhergebracht wurde. Sand bewegt sich immer, verschwindet jedoch nie und dient somit als ein Habitat – über Wasser für Algenflöhe und Insekte, im Wattensand für Wattwürmer, Schlickkrebse, Muscheln und Fische.
Eine unschätzbare Ressource
Ein Teil des Sands wird für Baumaterialien gefördert, während Anderes global und lokal für Sandforderungen verwendet wird. Und während das kostbare Sand verschwindet, verbreitet es sich ständig in von Dürre geplagten Gebieten. Als Bestandteil in Beton, Küstenschutz und Naturkraft wird Sand schnell in politischen Agenden verwickelt, sowohl lokal und global.
Empathic Environments
Die Ausstellung First There Is A Mountain wird von Empathic Environments kuratiert. Diese Firma wird von Kunsthistorikerin Stenka Hellfach und Architektin, und Journalistin, Tyra Dokkedahl ausgemacht. In ihrer Zusammenarbeit untersuchen, entfalten und ermitteln sie die Bedeutung und das Potenzial verschiedener Orten und sie entwickeln Kunstprojekte, die Menschen zu Orten verbinden.
Empathic Environments arbeitet bereichsübergreifend mit Kunst, Architektur und Landschaft und sie entwickelt Strategien, Kunstprojekte, Ausstellungen, Fachseminare und Events. Bspw. hat Empathic Environments die Kunststrategie von Varde Kommune entwickelt (2021).
Stenka Hellfach
Ausgebildete M.A. in Kunstgeschichte aus Århus Universitet (2003). Sie wohnt und arbeitet in Kopenhagen.
Stenka Hellfach leitet Somewhere – Public Art Agency. Somewhere entwickelt Kunst, die außergewöhnliche Erlebnisse sowie lokales und globales Engagement für aktuellen Themen schafft, in Gebäuden, Stadträume und Landschaften. Somewhere ist überzeugt von der Fähigkeit der Kunst, einzigartige und betreffende Orten zu schaffen, mit denen sich Menschen verbinden und sie dann letztendlich auch wahren wollen.
Tyra Dokkedahl
Architektin, und Mitglied des dänischen Architektenvereins, und Journalistin Tyra Dokkedahl ist 2012 von Det Kongelige Akademi als Architektin und 2021 als Journalistin von Danmarks Medie og Journalisthøjskole ausgebildet worden. Sie wohnt und arbeitet in Kopenhagen.
Tyra Dokkedahl leitet Seriously Fun – eine Agentur für Kunst und Ermittlung in Gebäuden, Städten und Landschaften. Seriously Fun setzt Visionen und Strategien für den Ort in eindrucksvollen und für den Empfänger einwirkende Kunst- und Ermittlungsprojekten um.